Der Dialog zweier aufregender Denkerinnen unserer Zeit zelebriert das Zuhören und das Nachfragen, die Vergemeinschaftung von Wissen, ohne Differenzen aufzugeben, …
Rechtspopulistische Rhetorik ist darauf angelegt, extreme Positionen zu verschleiern. Pausenlos betonen RechtspopulistInnen die Vereinbarkeit ihrer Ideen mit jenen der liberalen …
Rechtspopulistische Rhetorik ist darauf angelegt, extreme Positionen zu verschleiern. Pausenlos betonen RechtspopulistInnen die Vereinbarkeit ihrer Ideen mit jenen der liberalen …
Ich finde, dieses Buch sollten alle Menschen lesen, die sich Gedanken um die "richtige" Art der Erinnerung an die Shoah machen. Unsere Mitteleuropäische Art den Holocaust als das "schlimmste" Verbrechen hochzuhalten und alle Vergleiche zu verbieten, ist im Postkolonialismus nicht mehr zeitgemäß. Die Schwere von Verbrechen gegeneinander aufzurechnen, sei ohnehin nicht sinnvoll und die Shoah verliere nichts von ihrem Schrecken, wenn wir das Leid, das Menschen an anderen Orten und zu anderen Zeiten zugefügt wurde, ebenfalls wertschätzen.
Diese Gedanken entwickelt die Autorin in einer leisen, unaufgeregten, dafür umso einfühlsameren Sprache mit großer Empathie mit und Respekt vor den Opfern von allen Formen des Massenmordes oder Genozids. Mit jeden Kapitel hat sich mir eine neue Perspektive aufgetan, von der ich noch nie gehört hatte und die vor allem demütig macht und ein Ranking des Leids nur noch zynisch erscheinen lässt.
Denn auch für "die Anderen" gilt: "Man möchte den eigenen Schmerz …
Ich finde, dieses Buch sollten alle Menschen lesen, die sich Gedanken um die "richtige" Art der Erinnerung an die Shoah machen. Unsere Mitteleuropäische Art den Holocaust als das "schlimmste" Verbrechen hochzuhalten und alle Vergleiche zu verbieten, ist im Postkolonialismus nicht mehr zeitgemäß. Die Schwere von Verbrechen gegeneinander aufzurechnen, sei ohnehin nicht sinnvoll und die Shoah verliere nichts von ihrem Schrecken, wenn wir das Leid, das Menschen an anderen Orten und zu anderen Zeiten zugefügt wurde, ebenfalls wertschätzen.
Diese Gedanken entwickelt die Autorin in einer leisen, unaufgeregten, dafür umso einfühlsameren Sprache mit großer Empathie mit und Respekt vor den Opfern von allen Formen des Massenmordes oder Genozids. Mit jeden Kapitel hat sich mir eine neue Perspektive aufgetan, von der ich noch nie gehört hatte und die vor allem demütig macht und ein Ranking des Leids nur noch zynisch erscheinen lässt.
Denn auch für "die Anderen" gilt: "Man möchte den eigenen Schmerz anerkannt sehen, erst dann ist die Öffnung für den Schmerz der anderen möglich". Und "Nie wieder" kann heute nur bedeuten, "die Opfer von Ausgrenzung und die Gefährdeten nie wieder allein zu lassen." Und das ist eine große Suchbewegung auf der wir alle noch am Anfang stehen.
"Stone Age Economics is a classic of economic anthropology, ambitiously tackling the nature of economic …
Bedürfnisse sind nicht unendlich
Keine Bewertung
Sahlins hat das Buch 1972 geschrieben, Heide Lutosch hat die aktuelle Übersetzung, die ich gelesen habe, gemacht und der Herausgeber Andreas Gehrlach hat ein Vorwort dazu geschrieben.
Das Buch hat zur Zeit des Erscheinens sicher viel Aufsehen und Kritik erregt, heute gehören die Inhalte zum Standard in der Ethnologie. Die Hauptaussage ist, dass die Menschen der Altsteinzeit als Jäger und Sammler nicht ständig vom Verhungern bedroht waren, wie früher oft angenommen, sondern vielmehr Nahrung in Fülle vorfanden. Während der Übergang zum Ackerbau im Neolithikum, der als großer zivilsatorischer Fortschritt gilt, für die Menschen mehr Arbeit und einseitigere Ernährung bedeutete. Wenn diese Völker heute ein prekäres Leben führen, dann sind das eher die Folgen der Kolonisation.
Was das für uns heute noch bedeuten kann, schreibt Sahlins am Ende des Essays:
"Armut ist nicht eine bestimmte Menge an Gütern ... sondern ein sozialer Status, und als solcher ist sie eine Erfindung der …
Sahlins hat das Buch 1972 geschrieben, Heide Lutosch hat die aktuelle Übersetzung, die ich gelesen habe, gemacht und der Herausgeber Andreas Gehrlach hat ein Vorwort dazu geschrieben.
Das Buch hat zur Zeit des Erscheinens sicher viel Aufsehen und Kritik erregt, heute gehören die Inhalte zum Standard in der Ethnologie. Die Hauptaussage ist, dass die Menschen der Altsteinzeit als Jäger und Sammler nicht ständig vom Verhungern bedroht waren, wie früher oft angenommen, sondern vielmehr Nahrung in Fülle vorfanden. Während der Übergang zum Ackerbau im Neolithikum, der als großer zivilsatorischer Fortschritt gilt, für die Menschen mehr Arbeit und einseitigere Ernährung bedeutete. Wenn diese Völker heute ein prekäres Leben führen, dann sind das eher die Folgen der Kolonisation.
Was das für uns heute noch bedeuten kann, schreibt Sahlins am Ende des Essays:
"Armut ist nicht eine bestimmte Menge an Gütern ... sondern ein sozialer Status, und als solcher ist sie eine Erfindung der Zivilisation". Und: die Bedürfnisse der Menschen sind nicht unendlich und können mit den auf der Erde vorhandenen Ressourcen befriedigt werden. Wenn viele sagen, dass wir mit den vorhandenen Mitteln 10 - 12 Mrd. Menschen ernähren könnten, dann gilt das wohl auch heute noch.